Ab jetzt lernen wir Lamnso'

25. Juli 2017

Naja, richtig ist der Titel nicht mehr, denn heute, wenn ich diesen Post schreibe, war schon unsere letzte Lamnso'-Stunde, aber ich hänge leider fürchterlich mit den Berichten zurück.

Der Dienstag halt also mit unserer ersten Unterrichtsstunde in Lamnso' begonnen. Lamnso' ist die Sprache des Nso'-Volkes, das in Kumbo und Umgebung lebt und die Sprache wird auch nur in dieser Region gesprochen. Insgesammt gibt es in Kamerun über 200 verschiedene Sprachen (ich meine, mal etwas von etwa 270 Sprachen gelesen zu haben) und selbst im Bistum Kumbo gibt es noch viele weitere Sprachen und in längst nicht allen Orten wird Lamnso' gesprochen. In unserer ersten Unterrichtsstunde haben wir nur das Alphabet durchgenommen, in dem es zwei Buchstaben mehr gibt als in unserem: ə und ŋ. Ansonsten hat unser Lehrer (der übrigens auch ziemlich lustig ist) vor allem die Aussprache der Buchstaben mit uns durchgekaut, wobei diese sich zwar sehr von der englischen, aber kaum von der deutschen unterscheidet, sodass es uns leichter fiel, als er wohl erwartet hat.

Blick in unsere Lamnso'-Schule

Ich finde es total spannend, Lamnso' zu lernen, da die Sprache so anders ist als die Sprachen, die ich bislang schon gelernt habe und wir mit der Sprache ja auch gleich einen Teil der Kultur kennenlernen. Mittlerweile kann ich auch schon problemlos andere Menschen auf Lamnso' begrüßen und die Wände unseres Häuschens sind tapeziert mit Post-Its, auf denen wichtige Begriffe und Ausdrücke auf Lamnso stehen.

Da wir uns noch nicht allein auf den Markt wagten, kauften wir am Mittag nur ein paar Lebensmittel für die nächsten Tage im Supermarkt ein und probierten auf dem Rückweg aus, ob es nicht leichter war, das Säckchen Mehl auf dem Kopf zu tragen - schließlich tragen die meisten Leute hier auch alles auf dem Kopf, das wird wohl einen Grund haben. Tatsächlich hat es erstaunlich gut funktioniert und das Mehl kam mir so wesentlich leichter vor als zuvor, es war aber auch ziemlich anstrengend, so eine gerade Haltung zu bewahren und wir mussten sehr langsam gehen, damit das Mehl nicht herunterfiel.


Am Dienstag wurde es außerdem Zeit, das erste Mal Wäsche mit der Hand zu waschen. Glücklicherweise zeigte uns unsere Nachbarin Edith, wie unsere Wäsche auch wirklich sauber wird und wies uns auch darauf hin, wie sehr hier auf saubere Schuhe geachtet wird, sodass wir diese auch gleich putzten.
Während wir noch wuschen, kam Flora, eine ehemalige Mitarbeiterin des Jugendzentrums und Freundin unserer Vorgängerinnen, mit ihrem Ehemann vorbei, weil ein Topf von ihr noch in unserer Küche stand. Die beiden übten mit uns ein wenig Lamnso' und Flora lud uns dazu ein, am nächsten Tag zur Holiday Talent Show zu kommen, bei der sie auch auftreten sollte. Damit hatten wir auch gleich volles Programm für den nächsten Tag, an dem auch unser erster richtiger Marktbesuch hier anstehen sollte.

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