27. und 28. Juli 2017
Donnerstagnachmittag sollten wir endlich gemeinsam mit unserer zweiten Mentorin Eucharia (neben Fr Francline, der die Woche über beim Retreatment im Pastoral Center war) ein paar der Projekte bzw. Einsatzstellen, in denen wir arbeiten könnten, kennenlernen. Da wir uns erst am Nachmittag trafen, hatten wir nach dem Sprachkurs ausnahmsweise genügend Zeit, um nach Hause zu gehen und mittags zu kochen - es gab Pfannkuchen mit Bananen und Zimt und Zucker (wir essen hier generell unglaublich viele Bananen und gefühlt alles mit Zimt und Zucker...).
Donnerstagnachmittag sollten wir endlich gemeinsam mit unserer zweiten Mentorin Eucharia (neben Fr Francline, der die Woche über beim Retreatment im Pastoral Center war) ein paar der Projekte bzw. Einsatzstellen, in denen wir arbeiten könnten, kennenlernen. Da wir uns erst am Nachmittag trafen, hatten wir nach dem Sprachkurs ausnahmsweise genügend Zeit, um nach Hause zu gehen und mittags zu kochen - es gab Pfannkuchen mit Bananen und Zimt und Zucker (wir essen hier generell unglaublich viele Bananen und gefühlt alles mit Zimt und Zucker...).
Eucharia trafen wir an diesem Tag zum ersten Mal und sie
führte uns durch die verschiedenen Offices, die im Caritas-Gebäude
untergebracht sind. Sie selbst arbeitet beim Wasserprojekt, das vom Bistum
Limburg gefördert wird. Dabei werden in den umliegenden Dörfern Brunnen gebohrt
und die Menschen über die Verwendung und Verwahrung von Wasser aufgeklärt (also
z. B. wie man sich richtig die Hände wäscht und, dass man das Wasser nicht in
schmutzigen Behältern transportieren sollte). Beim Wasserprojekt hätten wir als
Freiwillige allerdings nicht besonders viel zu tun; sie empfahl uns
stattdessen, nur für eine Woche mitzukommen, wenn ein neues Projekt gestartet
wird und man direkt in das Dorf fährt. Das würde mich auf jeden Fall
interessieren!
Unser Ausblick auf dem Weg zum Bischofshügel mit den Offices |
Auch sonst sind viele der Offices nicht gut für Freiwillige
geeignet, bis auf das Justice and Peace Office, in dem ich auch auf jeden Fall
einen Teil meiner Zeit verbringen möchte. Da die Leute alle am arbeiten waren
und nicht viel Zeit hatten, konnten sie uns leider nicht so viel über ihre
Arbeit dort erzählen, weshalb ich zugegebenermaßen noch nicht ganz verstanden
habe, worum sich das Justice and Peace Office alles kümmert. Soweit ich bislang
weiß, vermitteln sie bei Streitereien unter Farmern und betreiben
Aufklärungsarbeit zum Thema Menschenhandel.
Ein weiteres Office, das auch eine typische Arbeitsstelle
für Freiwillige ist, das wir allerdings leider noch nicht besichtigen konnten,
ist das Family Life Office.
Da wir nun auch schon am Nachmittag wieder Zuhause waren und
noch einige Stunden im Hellen hatten, nutzten wir die Gunst der Stunde, um
Wäsche zu waschen. Doch wir Anfänger brauchen natürlich noch eine Ewigkeit für
jedes einzelne Kleidungsstück und so kam, während wir wuschen, erst der Regen
und schließlich die Dämmerung. Irgendwann lief eine Nachbarin an unserem Haus
vorbei und rief uns durch den strömenden Regen hindurch zu: "Why are you
washing at night?"
Elli und ich schauten erst uns verwirrt an und dann auf die
Uhr: Es war gerade einmal halb sechs und die Sonne hatte gerade begonnen
unterzugehen.
Aber dieser Ausruf war für mich prägend, um das
Zeitverständnis hier besser zu verstehen. Denn während für uns in Deutschland
halb sechs mehr noch als Nachmittag als als Abend gilt, ist hier Nacht, sobald
es dunkel ist - und die Dämmerung beginnt gegen halb sechs. So finde ich es
solangsam auch nicht mehr verwunderlich, wenn ich gegen vier Uhr am Nachmittag
mit "Good evening" gegrüßt werde, denn das ist hier nunmal schon der
Abend.
Generell richtet sich hier der gesamte Tagesablauf viel
stärker nach der Sonne, was sicherlich daran liegt, dass es im Allgemeinen
häufiger mal zu Stromausfällen kommt, im Speziellen aber in unserer Siedlung
nun schon seit knapp drei Wochen keinen Strom gibt (da scheint eine Leitung
kaputt zu sein und zwischendurch hatten wir auch an drei Abenden jeweils um die
zwei Stunden Strom von einem Generator (kleines Update zum Zeitpunkt, zu dem
dieser Post veröffentlicht wird: Der Strom ist da!)) und wir bekommen das
alltägliche Leben hier bislang nunmal am meisten von den Nachbarn mit.
Ausblick vom Bischofshügel |
Freitagmittag bekamen wir eine weitere Arbeitsstelle
gezeigt: Das Jugendzentrum. Dort besichtigten wir die Werkstätte, in denen die
Jugendlichen Handwerke wie Nähen beigebracht bekommen, aber auch Dekorationen
für verschiedene Veranstaltungen hergestellt werden. Außerdem sahen wir die
Radiostation des Radio Evangeliums (das gehört allerdings nicht zum
Jugendzentrum, sondern ist nur auf dem gleichen Gelände), das Music und das
Computer Departement. So richtig klar geworden ist mir allerdings leider noch
nicht, was wir als Freiwillige dort genau tun könnten, weshalb ich noch nicht
sicher bin, ob ich wirklich dort arbeiten möchte, auch wenn es mich an sich
sehr interessiert.
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