30. Oktober bis 05. November 2017

In dieser Woche habe ich kaum gearbeitet (aber viel im Office gesessen) und viel Zeit mit anderen Freiwilligen verbracht, für die die Bilder wahrscheinlich mehr sprechen als all meine Worte.

Da wir sowieso mal Kürbissuppe machen wollten, bot sich diese Woche nun auch noch die richtige Gelegenheit, die Schale weiterzuverwerten

Bei der Arbeit musste ich in dieser Woche nur die Reports über das Annual Training mit Warren durchgehen, um sie zu korrigieren, und habe ansonsten sehr viel rumgesessen. Dienstagabend besuchten Eli und ich gemeinsam mit unserer Nachbarin Therese die Sisters in Romajay, um mit ihnen Allerheiligen zu feiern. Die Kapelle war unglaublich schön geschmückt mit Blumen und Bildern von einzelnen Heiligen und auch das Gebet hat mir wirklich gut gefallen. Am Donnerstag buken wir gemeinsam mit Therese Karottenkuchen - es hat total viel Spass gemacht und der Kuchen war very delicious. Außerdem hat sie uns gezeigt wie man Garden Eggs (eine Kürbisart) zubereitet, da wir diese noch bei uns herumliegen hatten, aber nicht so genau wussten, was wir damit anstellen sollten.

Unser Karottenkuchen mit ordentlich Zuckerguss

Am Freitag wollten wir eigentlich nur kurz Felix und Chantal, zwei andere Freiwillige, die in Mbve wohnen, besuchen, weil wir sowieso auf dem Markt waren. Letztendlich war der Abend dann aber so schön und lang, dass wir spontan bei ihnen übernachtet haben. Samstagmorgen mussten wir allerdings schon früh wieder zurück, da Flora schon um 9 Uhr bei uns vorbeikommen wollte.

Gemeinsam mit Flora, die uns immer wieder gerne kamerunische Gerichte beibringt, kochten wir nun einmal etwas Deutsches, naemlich Spätzle.

Sonntag begaben wir uns mit Chantal, Felix, Ben und Till (vier anderen Freiwilligen) auf Wanderschaft. Das Ziel war ein Wasserfall, zu dem uns Danger, ein Mitarbeiter von Greencare (dort arbeiten Ben und Till), der nicht nur jeden Trampelpfad und gefühlt alle Bewohner der Umgebung kennt, sondern uns auch noch zuverlässig die Funktion jeder einzelnen Pflanze am Wegesrand erklären konnte, führte. Schon der Weg, war unglaublich schön und der Wasserfall schließlich atemberaubend.

auf dem Weg

Nebenbei durften wir auch noch miterleben, wie Palmwein gezapft wird - und diesen natürlich ganz frisch probieren

Pause muss sein

Auf dem Rückweg erreichten wir außerdem noch einen zweiten neuen Lieblingsplatz, denn plötzlich fanden wir uns in der schönsten Berglandschaft wieder. Die Aussicht war fantastisch und ich habe mich nicht nur unglaublich frei in diesem Moment gefühlt, sondern auch gespürt, wie das Glück regelrecht durch meine Adern floss.

Müde und erschöpft, kehrten wir am Abend bei Edwin ein, um den Tag mit einer Pizza ausklingen zu lassen. Es war ein unglaublich schöner Tag, an dem ich so viele fabelhafte Ecken dieser Region kennengelernt habe, an die ich unbedingt noch einmal zurückkehren muss.

23. bis 29. Oktober 2017

16. bis 22. Oktober 2017

In dieser Woche hat unser nachmittäglicher Deutschunterricht für die beiden neuen Reverse-Freiwilligen (also die, die demnächst nach Deutschland kommen) Jenivause und Clarisse begonnen. Außerdem war ich mit dem Office viel unterwegs, habe fleißig Notizen für Reports gemacht und dabei angefangen, Pidgin wirklich zu verstehen.

Dienstagnachmittag fuhr ich mit dem Office nach Oku, das ist etwa ein bis zwei Stunden von Kumbo entfernt und noch weiter oben in den Bergen. Dort wollten wir den Bürgermeister und Divisional Officer treffen, um über Kollaborationen in den Bereichen Birth Certificates (Geburtsurkunde) und Human Trafficking (Menschenhandel) zu beraten. Beides gehört zu den Schwerpunkten der Arbeit der Justice & Peace Commission, denn viele Menschen besitzen keine Geburtsurkunde und wissen auch nicht, wie wichtig diese ist. Außerdem ist Menschenhandel leider ein weit verbreitetes Phänomen. Das Office plant ein Seminar für die Mitarbeiter der Health Center in Oku, um sie darin zu trainieren, die Menschen über Geburtsurkunden aufzuklären und so die Zahl an Geburtsurkunden zu steigern. Darüber hinaus soll in Oku ein klares Zeichen gegen Menschenhandel gesetzt werden, indem Unterschriften auf einem großen Schild gesammelt werden, das dann an prominenter Stelle aufgehängt wird. Die Fahrt war ein wenig abenteuerlich, denn die Straße, die nach Oku führt, ist wirklich schlecht, sodass das Auto einmal steckengeblieben ist. Erst nach einer halben Stunde und mit Hilfe von weiteren Leuten, die mit dem Bike vorbeifuhren und mitanpackten, schafften wir es, das Auto zu befreien und weiterzufahren.

der Übergang von Regen- zur Trockenzeit: ein kurz blühender Frühling

Am Nachmittag fand die erste Deutschstunde für Jenivause und Clarisse statt. Wir erzählten ihnen ein wenig von Deutschland und brachten ihnen erste Basics wie “Hallo”, “Wie geht’s dir?”, etc. bei, womit wir die nächsten zwei Wochen fortfuhren. Die beiden sollten jetzt also ganz gut für ihre Ankuft in Deutschland gewappnet sein, auch wenn natürlich noch immer viele Überraschungen auf sie warten, denn Deutschland und Kamerun sind wirklich zwei unterschiedliche Welten.

Nachdem Mittwoch und Donnerstag nicht viel passierte, fuhr ich am Freitag mit dem Office nach Nkar (ca. eine halbe Stunde von Kumbo entfernt). Im November findet normalerweise immer ein Annual Training der Justice and Peace Commission statt, bei dem die ehrenamtlichen Mitarbeiter, die Fieldworker, trainiert werden. In den letzten Jahren gab es immer zwei Trainings, jeweils eins in den beiden Verwaltungsbezirken, die das Bistum Kumbo einschliesst, doch da diese Trainings nicht besonders gut besucht waren, wurde dieses Jahr ein neues Konzept ausgetestet. Nun finden insgesamt sechs Trainings in den verschiedenen Kirchenkreisen statt. Das erste davon war also nun in Nkar und ich fuhr mit, um den Report schreiben zu können. Damit ihr einen Einblick in die Arbeit der Justice and Peace Commission und das Annual Training bekommen könnt, habe ich hier meinen Report über das Annual Training in Kumbo, das in der nächsten Woche stattfand, veröffentlicht.

beim Annual Training

Während am Freitag Basis-Themen wie die Geschichte, Struktur und Arbeit der Commission auf dem Programm standen, ging es am Samstag auch um Kollaboration und Kommunikation und den New Criminal Procedure Code Cameroon, der festlegt, wie vorgegangen werden muss, wenn jemand festgenommen wird. Da das gesamte Training in Pidgin stattfand, war ich am Anfang reichlich überfordert (denn meine Pidgin-Kenntnisse beschränkten sich doch eher auf ein Minimum), mittlerweile verstehe ich die Sprache aber recht gut.

beim Seminar gab es auch Übungen wie beispielsweise "Stille Post"

Pidgin ist eine Art Mix aus vereinfachtem Englisch und diversen kamerunischen und nigerianischen Dialekten. Wenn man es einmal verstanden hat, fällt auch auf, woher die Ausdrücke aus dem Englischen kommen, wenn nicht, versteht man auch mit guten Englischkenntnissen kaum ein Wort. Wenn jemand mit mir in Pidgin spricht, fühle ich mich manchmal wie bei “Willkommen bei den Schti’s” – nur in noch gesteigerter Form. So gab es bei mir im Office zum Beispiel schon die folgende Situation:

(an einem Dienstag)

Yvonne: So, the commission meeting will be tomorrow Sunday.

Ich: Tomorrow? I thought, it will be on Sunday.

Yvonne: Yesyes, tomorrow Sunday.

Ich: Tomorrow or Sunday?

Yvonne: It’s next Sunday.

Damit habe ich mittlerweile auch verstanden, dass das Wort “tomorrow” hier nicht nur für “morgen”, sondern auch für “nächsten” (also z. B. nächsten Sonntag) gebraucht wird. Außerdem wird häufig an Wörter oder Sätze ein “Oh” angehängt: “Good morning” ist dann also “Good morning oh”. Und Wörter werden oft verdoppelt, z. B. kaufe ich oft Bananen fuer “Twotwohundred”, also 200 frs. Was ich sehr witzig finde, sind Wortneuschöpfungen, die dadurch entstehen, denn statt “say” sagt man beispielsweise “talksay” (also eine Mischung aus “talk” und “say”), was dann wiederum so schnell ausgesprochen wird, dass es für mich wie “toxi” klingt. Ich habe echt lange gebraucht, bis ich dieses Wort verstanden habe…

Sonntagmorgen waren wir von Fr Francline zum Gottesdienst in Kikaikalaki eingeladen, da er an diesem Tag die Messe hielt. Der Gottesdienst war ganz auf die Jugend ausgerichtet, da es der Namenstag von Papst Johannes Paul II, dem Schutzpatron der Jugend, war. Daher sang auch der Jugendchor von Kikaikalaki, der zwar vielleicht nicht so professionell wie der aus der Kathedrale war, dafür aber echt gute Stimmung gemacht hat. Auch die Liederauswahl war toll, weil Eli und ich die meisten Lieder schon kannten. Der Gottesdienst dauerte insgesamt fast vier Stunden, weil Fr Francline offenbar gerne sehr lange predigt und allein die Kollekte bestimmt über eine Stunde gedauert hat. Die Zeit ist allerdings nahezu verflogen, weil der Gottesdienst wirklich schön war.

Am Nachmittag trafen wir uns mit anderen Freiwilligen in Mbve, um gemeinsam auf den Markt zu gehen. Das war ganz schön, aber in Zukunft gehe ich doch lieber allein oder nur mit Eli, denn mit einer Gruppe von sieben Deutschen fielen wir doch ganz schön auf, was nicht immer angenehm war. Danach kehrten wir noch auf eine Pizza bei Edwin ein und ließen die Woche gemütlich ausklingen.

Um euch einen Einblick in meine Arbeit und allgemein die Arbeit der Justice and Peace Commission zu geben, habe ich hier für euch den Report zu einem der Annual Trainings.

Objective:

The Justice and Peace Commission organizes yearly trainings for the fieldworkers to educate them about the Commission and their work, and train them in basic skills such as conflict management and collaboration. Until now two trainings were organized every year, one for Bui and one for Donga Mantung divisions, but this year the trainings were brought down to the deaneries as a new strategy to enhance the number of participants.

Monday, 23rd October 2017, first day:

The annual training in Kumbo deanery took place at St. Theresia’s catholic school. Registration started at 8:45 a.m. and the training at 9:30 a.m. with an opening prayer, Bible sharing and singing of the commission anthem. Sr. Vanaja welcomed everyone and asked how many members of every parish were present. At that point, one member from Kumbo parish, nine from Mbve, eight from Shisong and seven from Meluf were present, no members from Kikaikom, Tobin, Kikaikalaki, Melim and Kitiwum, but more members came in later in the day. Marcel introduced the team which was represented by Sr. Vanaja, himself, Warren and Christina and Sr. Vanaja explained the new strategy of the training and expressed her happiness about many new members. The rules were defined by the participants as following: phones should be on vibration or silent, side comments and repetitions are not allowed, the participants should be on time and listen actively and Pidgin should be used as language. Mme Chin Doris was made time keeper and thereafter, Marcel gave a short look on the program and reminded the participants to ask questions when they don’t understand something.

Marcel started the first session at 10 a.m. on Basic Seminar. He started off with a briefing on the inception of the Justice and Peace Commission and explained the principle “See, judge, act.” Moreover, he underlined the importance of Small Christian Communities (SCCs) in the field of justice and peace by explaining the structure of the Commission with SCCs as a base. Marcel invited the participants to educate their own hearts first and one member added the importance of having open senses and hearts. In the short break which followed participants who came later were registered and at 10:45 a.m. Marcel continued with the concept of justice by asking the participants what justice is. Answers given were: transparency, fairness, truthfulness, equal opportunities, absence of bias and equilibrium. He explained that justice has to be seen from different perspectives, because it concerns three different aspects, namely tradition/ culture, law and God. Moreover he presented the different kinds of justice, which are: retributive justice, distributive justice, social justice and restorative justice. The participants were unanimous by pointing out restorative justice as the ideal for Justice and Peace workers, given that it focuses on healing wounds and rebuilding relationships instead of punishment.

Next, he started the concept of peace by asking the participants what peace is and answers given were: absence of war, sharing, happiness, a steady mind, approach and concern. He further explained that one must have peace with God, the universe, himself and others to constitute peace and named love as a big instrument for peace. Furthermore, he urged participants to start with building inner peace and to be good examples in order to gain trust as Justice and Peace workers. At 11:45 a.m. Mr. Vitalis from the Pastoral Center arrived and before he started his talk a short energizing song was sung by the participants.

Mr. Vitalis’ talk was based on the Pastoral Plan and the place of Justice and Peace Commission within. One of the issues was on the mandate of Commission workers and low productivity given that within the three years term most people would spend time planning and achieve very little. He further explained that an individual could belong to two commissions; one by appointment and the other by election. On the importance of the ongoing training he urged the participants retain knowledge not for themselves alone but for their parishes. His talk was interrupted by the 12 o’clock prayer. He defined the hierarchy of the church and stated in strong terms the role of the catechesis within the missions. With a prayer at 12:40 p.m. he closed his talk and feeding money for lunch break was distributed by Sr. Vanaja and Warren.

After lunch break Marcel continued at 1:45 p.m. with the second part of the Basic Seminar. He talked about the plan for the 2016-2019 period which was presented at the annual training last year and contains four objectives sponsored by Misereor. Objective One he said, focuses on land conflicts particularly the conflict between Ntumbaw and Njirong. Objective Two on domestic workers, Three on civil marriages, birth certificates and human trafficking and Four, conflicts between farmers and graziers. The current land conflict between Ntumbaw and Njirong was explained as well as how the Commission is trying to find a solution to this conflict. More light was given to Objective Two, because it summarizes the reality more evident in the participants’ parishes. As such they were divided into three groups according to parishes and asked to brainstorm on a poster which informs about domestic workers. The importance of having a copy of the written contract between the employer and employee was highlighted. About Objective Three Marcel explained the process of getting a birth certificate and pointed out how important having all basic documents (birth certificate, registration of civil marriage, death certificate) is in protecting the family. In response to a question Marcel clarified that every child has the right to know his/her biological parents, but that in the event where the father is unknown, the space should be left blank on the birth certificate. Furthermore, he stated that a divorce always has to follow legal procedures. Under farmer-grazier conflicts, Marcel advised the participants to bring the two parties together so they can find common ground and a solution to their problems.

Next, the parishes had 30 minutes to come together, think and provide answers to the following three questions:

1. What do you want to achieve as Justice and Peace worker in your parish from November 2017 to November 2018?

2. How do you want to achieve it?

3. What is your plan of activities?

Additionally, Sr. Vanaja invited them to have exchange visits, if they feel that another parish is working better to see and learn from them. The presentation of answers started at 4:15 p.m.

Shisong parish thought to bring up a calendar of activities and sensitize the community on the principles of Justice and Peace in mission stations and SCCs. Meluf wanted to educate the community on topics such as mob justice, and build commission membership. Kumbo parish planed to sensitize in SCCs and other religious groups and to meet once a month to discuss issues. Kitiwum planned to sensitize and educate especially in child trafficking and human rights abuse, to sensitize catechists and parish priests, to educate members and look on cases. Mbve parish proposed to have a talk on the rights and obligations of domestic workers and to celebrate the world human rights day through a sensitization campaign. Furthermore, they wanted to see how to intervene in farmer-grazier conflicts and bring new members through general sensitization.

Sr. Vanaja commented that some parishes didn’t understand the questions and were not precise in their plans. She had a few more requests to the parishes and gave some of them the paper back to bring up a more sustainable plan. The day ended with a prayer and singing of the anthem at 4:30 p.m.

Tuesday, 24th October 2017, second day:

The second day started at 8:25 a.m. with an opening prayer, Bible sharing and singing of the commission anthem. Sr. Vanaja started the first session on Collaboration and Communication by asking what collaboration is and answers given were: working together, interacting, helping each other and joining efforts. She handed over to Warren who elaborated and illustrated the importance, intricacies and benefits of collaboration in two role-plays. Accordingly, it was learned that collaboration enhances success, aids in achieving a common goal, eases circulation of information, nurtures love, development and learning from each other, to name a few. As challenges of collaboration the participants mentioned submission difficulty, discrimination, hatred, language, selfishness, jealousy and accountability. Before Sr. Vanaja continued, Warren stated that in order to collaborate one has to understand and accept cultural and religious background or beliefs of his coworker.

Sr. Vanaja asked the participants, what they can do in order to solve the problems and enhance collaboration. Answers given were; trying to be open to everyone, love which was considered as the basis of everything, trust in others’ talents and contributions and understanding. Moreover, she added to the mentioned benefits of collaboration, less expenditure and more output. In a few minutes of silence the participants were asked to question themselves and see if they realize others’ potentials and accept their contribution in the field of justice and peace and how they support leadership in the Justice and Peace Commission. To go on with the topic communication another group exercise was led by Warren on effective communication. Through this exercise, participants were taught that to effectively communicate, one has to listen carefully and be sure of the transmission or response. Moreover, communication was described as a cycle and Sr. Vanaja pointed out that it always has to be reciprocal. She reminded the participants also to always verify information by going back to the source to ensure trust and credibility. Some four elements of communication; speaking, nonverbal, thinking and listening were explained, while Sr. Vanaja underlined the importance of effective listening when handling a case as Justice and Peace worker. Lastly, she gave two basic tips on communication: speak clearly and ask questions, when you don’t understand something.

One participant asked what to do in the event where when handling a case one gets bugged with greetings or talks from every angle and Sr. Vanaja advised that cases should be discussed in convenient and neutral locations away from any distractions. Because she had to leave for Yaoundé, Sr. Vanaja ended her presentation by thanking everyone for coming and urged all individuals to bring change through this training to the society. Because of Sr. Vanaja’s early leave, the group picture was snapped and a short break given.

At 10:20 a.m. Marcel continued with a seminar on Conflict Management. He started by asking the participants where conflicts come from and answers given were: disagreement, misunderstanding, lack of peace, hatred, jealousy, war and violence. He stated that conflicts are normal and everywhere and explained how conflicts start while reminding the participants of their duty to prevent an escalation and to bring the people to understand the situation, when they realize the early signs of a conflict. As reasons for conflicts the participants gave pride, lack of equal opportunities, poverty, discrimination, envy and injustice. Following, he explained that the human needs are an essential element because a conflict starts, when a need is not fulfilled and mentioned fear and relationship as important aspects of conflicts. He explained that every conflict comes with a Major-minor relationship which should be turned into an Equal-Equal relationship before any attempts to resolutions. With a small exercise he taught the participants that one thing can be seen in various perspectives and be understood in different ways, so they have to be very vigilant as Justice and Peace workers. Next, he described five different types of conflicts: individual conflicts, family conflicts, conflicts between tribes/ clans, regional/ national conflicts and international conflicts. He continued with the attitudes of Justice and Peace workers, for which he used animals as bad role models.

The participants had two more exercises, which taught them not to think only about their personal interests but also about others and to not use force, but dialogue in conflict management. The seminar was interrupted by the 12 o’clock prayer and a blessing by Fr. Sylvester who came for a short visit. One participant asked how to mediate in rape cases, but Marcel answered that criminal acts were not for mediation. Lastly, he talked about the responsibility as Justice and Peace worker by giving some tips, which were: separate the problem from the persons, always go to the root causes, identify the needs and interests of the parties, listen actively and gain a certain status in society. The lunch break started at 12:30 p.m. and feeding money was distributed by Sr. Lucie and Warren.

At 2 p.m. Mr. Isidore continued with his seminar on the Role of the Law. He started with a short explanation of human rights as basic and stated that the Justice and Peace work is voluntary and missionary work of the church and that only God alone can reward it. His presentation centered on the new criminal procedure code of Cameroon. The participants were asked what they think about the statement “Cameroon is a state of law,” very often made by statesmen. Because the question was more or less rhetorical, he went further to described the difficulty in the National Law, which consists of two different systems: the Civil Law and the Common Law. He pointed out the necessity of knowing both systems and understanding their differences. He then presented the criminal procedure code by explaining the steps which need to be taken when someone is arrested. Because of a question, he reminded the participants that the opinion they’re claiming should be the opinion of the church, because the Justice and Peace Commission is a mission of the church.

At 3:35 p.m. the parishes started presenting their reports. Mbve parish reported about ten activities including monthly meetings, a visit of the office and the celebration of the International Day of a Girl Child on 11th October. As difficulties it was mentioned that the Anglophone crisis affected members of the parish. Meluf reported that they had meetings at the mission level, but couldn’t continue because of the crisis. Furthermore, they had many cases, although some were still pending. They equally reported having celebrated the day of the African child and took part in the Pastoral Week Celebration. As difficulties they mentioned a plague of finances, poor attendance at meetings due to time clashes and that they had only very few commissions. As way forward they suggested to educate and sensitize in human trafficking. Unfortunately, Shisong, Kumbo and Kitiwum parish had no report to present.

Because most of the reports were not satisfactorily done, Marcel gave a short instruction on report writing. A good report should contain an introduction, the activities followed by the four project objectives, difficulties and successes, the way forward, proposals to the office and a conclusion he said. Sr. Lucie showed a very bad example of a report, which reached the office and reminded the participants to take the reports serious and to come to the office themselves instead of handing it in at the gate. To have the reports well-ordered together in future, the parishes received a book each for reports, a ruler and two pens together with the handout. Next, Mr. Joachim informed the participants about the partnership between the radio stations and the Justice and Peace Commission and announced the radio program on the training for the next day. Additionally, he announced the regular program about justice and peace, which is on Wednesdays from 7:30 p.m. to 8 p.m.

At last, the training was evaluated. The participants praised the presentations, handouts and that the language was understandable. Furthermore, they liked the practical part and were glad that they can bring the acquired knowledge to their parishes. It was criticized that the place where the meeting took place had short benches which made sitting difficult for adults, that the time was too limited for the plenty of material and that they got no certificate in the end. One participant pointed out that the seminar was often interrupted by questions during the presentations, but many others disagreed with this criticism. The facilitation was very good for everyone. Moreover, the participants appreciated the training at the deanery level, because it encouraged some parishes. As improvement for the next training they suggested a change of environment, early and convenient programming, new topics on human rights, a reduction of the long break duration and earlier closing, more days of training and to invite people from other denominations.

Mme. Vero invited the participants for a deanery meeting on 18th November 2017 in Kikaikalaki and requested financial support in order to assist a sick member. Marcel and Mr. Isidore said some closing words, in which they invited the participants to use their knowledge and the training ended with a closing prayer and singing of the anthem at 4:35 p.m. Transportation money was distributed by Sr. Lucie and Warren.

Es ist kaum zu glauben, aber wahr – seit dieser Woche habe ich tatsächlich einiges zutun und auch das Gefühl, endlich etwas zur Arbeit im Office beisteuern zu können, anstatt immer bloß rumzusitzen und zuzuhören. Außerdem habe ich in dieser Woche gelernt, wie man Kürbisblätter zubereitet und ein Picknick mit ganz vielen anderen deutschen Freiwilligen, aber auch ein paar Kamerunern veranstaltet.

Dienstag habe ich bei der Arbeit die zahlreichen Beschwerden registriert, die sich nach den Eskalationen am 01. Oktober gegen das Militär richteten. Von zerstörtem Eigentum über Tränengas im Haus bis hin zu unbegründeter Festnahme war alles dabei und es hat mich doch ganz schön geschockt, das alles zu lesen. Außerdem wurde bei einem kurzen Staff meeting beschlossen, nun auch montags kein Ghost Town mehr zu respektieren und die Arbeitszeiten auszudehnen. Streng genommen soll nun von 8 bis 16 Uhr gearbeitet werden, da ich aber bislang noch nie vor neun Uhr irgendetwas zutun hatte und 8 Uhr hier doch eher relativ ist, mache ich mich noch immer erst gegen Viertel nach 8 von Zuhause aus auf den Weg.

Donnerstagnachmittag fand ein Commission meeting der Justice and Peace Commission statt, bei dem Delegierte aus den Pfarreien da waren. Die Arbeit der Justice and Peace Commission findet nämlich nicht nur im Office statt, sondern vielmehr direkt in den Pfarreien durch ehrenamtliche Mitarbeiter, den Fieldworkern. Bei dem Meeting ging es in erster Linie darum, sich über Aktivitäten der vergangenen Monate auszutauschen, Schwierigkeiten festzustellen und Ansätze zur Verbesserung zu finden. Interessant finde ich, dass nach so einem Meeting immer gemeinsam gegessen wird (und zwar natürlich richtiges Essen!). Noch an dem Nachmittag hatte ich Zeit, den Report, den ich schreiben sollte, zu beginnen.

Auf diesem Foto wirkt es, als würde es jeden Moment zu regnen beginnen, dabei war zu diesem Zeitpunkt strahlender Sonnenschein...

Denn am Freitag fand schon das nächste Meeting statt, über das ich einen Report schreiben sollte, diesmal mit Journalisten bzw. den Managern verschiedener Radios im Bistum. Mit ihnen gemeinsam sollte überlegt werden, inwiefern die Radios im Kampf gegen Menschenhandel behilflich sein können. Eine Partnerschaft zwischen der Justice and Peace Commission und den Radios wurde beschlossen und die Journalisten hatten einige gute Ideen, wie zum Beispiel regelmäßige Programme zur Aufklärung und Sensibilisierung. Freitagnachmittag probierten Eli und ich mal etwas Neues aus, denn hier kochen am späten Nachmittag immer ganz viele Leute auf der Strasse und wir wollten unbedingt einmal probieren, wie das schmeckt. Wir aßen Bratkartoffeln mit Omelette und es war nicht nur wahnsinnig günstig, sondern auch wirklich lecker – das hat auf jeden Fall Wiederholungsbedarf!

Samstagmorgen trafen wir uns im Jugendzentrum mit Jenivause, einem der beiden Freiwilligen, die demnächst für ein Jahr nach Deutschland kommen werden, und verabredeten mit ihm, die nächsten zwei Wochen lang jeden Nachmittag Deutschunterricht für ihn und Clarisse, die andere Freiwillige, bei uns Zuhause zu geben. Am Nachmittag bekamen wir außerdem spontanen Besuch von Ludovic und lernten von Therese, einer Nachbarin in unserem Alter, wie man Pumpkin leaves, also Kürbisblätter zubereitet. Das gemeinsame Kochen in der Feuerküche hat echt Spaß gemacht und das Essen war wirklich lecker, doch leider habe ich mal wieder vergessen, Fotos zu machen. Sobald ich ein Bild vom Gericht habe, werde ich auch das Rezept hochladen.

Sonntagmorgen bin ich mit dem Justice and Peace Office zu einem Commission meeting in Shisong gefahren. Wir haben gemeinsam den Gottesdienst um 6:30 Uhr besucht, da das meeting direkt im Anschluss stattfand. In Shisong, einem Stadtteil von Kumbo, ist die Justice and Peace Commission nicht mehr besonders aktiv gewesen in den letzten Jahren. Daher wollte das Office nun zusammen mit interessierten Gemeindemitgliedern überlegen, wie die Arbeit wieder aktiver und lebendiger werden kann.

Da in der Woche zuvor außerdem vier neue deutsche Freiwillige in Kumbo angekommen waren und Eli und ich schon ganz neugierig waren, haben wir am Sonntagnachmittag zu einem Picknick eingeladen. Ich habe mich mit den vieren in Shisong getroffen und bin mit ihnen hoch zu unserem Häuschen gefahren, wo wir etwas zu Essen vorbereitet haben. Es kamen noch zwei andere Freiwillige und ein paar kamerunische Freunde und war ein fabelhafter Nachmittag. Wir haben nicht nur die perfekte Picknickwiese in unserer Nähe gefunden, sondern hatten auch schönstes Wetter und natürlich tolle Menschen dabei.