Die Partnerschaft von der anderen Seite

06. bis 12. November 2017

Wie euch vermutlich bekannt ist, bin ich hier in Kumbo nicht einfach nur als Freiwillige, sondern als Teil der Partnerschaft zwischen den Bistümern Kumbo und Limburg. Da zu dieser Partnerschaft natürlich noch mehr gehört als der Freiwilligendienst, fand in dieser Woche ein Treffen derjenigen statt, die damit zutun haben, an dem Eli und ich teilgenommen haben.

Das Treffen fand am Mittwoch in Binju-Nkambe statt, eine Stadt etwa zwei Stunden von Kumbo entfernt - zumindest bei Fr Franclines Tempo, das für uns mit ausnahmsweise angezogenem Anschnallgurt und durchgängigen Festhalten bei den schlechten Straßen ertragbar war, dem die hintere Stoßstange allerdings offenbar nicht standhalten konnte, denn sie verabschiedete sich auf dem Weg vom Auto.
Da das Treffen drei Stunden später startete als geplant, versuchten alle sich zu beeilen, allerdings gibt es hier bei solchen Treffen immer einen festen Plan, der auch sehr strikt eingehalten wird. Teilgenommen am Treffen haben außer uns noch Vertreter der Pfarreien, die noch einmal feste Partnerschaften zu Pfarreien im Bistum Limburg haben.  Diese haben jeweils ihre Reports vorgetragen, in denen sie von den Ereignissen und ihrer Arbeit der letzten Monate berichteten. Da die Zeit so knapp war, ging es leider kaum darum, Ideen für die Zukunft zu sammeln oder irgendetwas zu planen.

Auf der einen Seite interessant, auf der andere Seite sehr schade fand ich, dass sich sehr Vieles ums Geld gedreht hat. Die Pfarreien sollten eigentlich einen Beitrag (eine Art Mitgliedsbeitrag) zahlen, was aber nicht alle in der letzten Zeit getan haben. Generell geht es bei vielen Meetings, die Kirche betreffend, ums Geld und die Anwesenden müssen nahezu immer etwas bezahlen, um überhaupt teilzunehmen, was ich sehr schade finde. Es ist aber natürlich auch nachvollziehbar, dass die Kirche darauf angewiesen ist, da es hier keine Kirchensteuer gibt.

Ansonsten gab es ein paar konkrete Pläne zur Arbeit an der Partnerschaft, unter anderem ein Magazin darüber und Partnerschaftskerzen, die von den Sistern in Romajay gestaltet werden sollen. Ich bin schon sehr gespannt auf die Umsetzungen! Außerdem waren die Beteiligten alle begeistert von der Sternsingeraktion in Deutschland und überlegen, so etwas nun hier auch zu machen. Finde ich auch eine schöne Idee, dann würde man das Geld halt nicht für andere Länder, sondern für die eigene Pfarrei sammeln, was ich aber auch absolut legitim finde.

Am Donnerstag war wieder einmal Zeit für ein Annual Training des Justice & Peace Offices, diesmal in Tatum - etwa eine halbe Stunde mit dem Auto. Dieses Training war leider nicht so gut besucht wie die anderen beiden, bei denen ich dabei war und ich habe auch nur einen Tag diesmal teilgenommen und war am Freitag im Office.

Freitagnachmittag war bei uns sehr besuchsreich. Geplant hatten wir schon, dass Petra, die wie Barry bei Greencare arbeitet, uns besuchen kommt, letztendlich schauten dann auch noch erst Ludovic und dann zwei Jungs aus dem Jugendzentrum bei uns vorbei. Außerdem luden Ben und Till, zwei andere Freiwillige, sich spontan bei uns ein, um gemeinsam Lagerfeuer zu machen, weil das bei uns vor dem Haus sehr gut funktioniert (wir wohnen ja nicht mitten in der Stadt, sondern eher in der Natur zwischen Maisfeldern, Ziegen und zahlreichen Hühnern). Das Lagerfeuer war auf jeden Fall auch eine geniale Idee und ist auf jeden Fall wiederholungsbedürftig.

Lagerfeuer mit Stockbrot direkt vor der Haustür
Tags darauf feierte Sr Vanaja ihren Geburtstag gemeinsam mit dem Office. Wir waren in einem Hotel, wo wir gemeinsam etwas aßen und natürlich wurde auch wieder getanzt, auch wenn es mitten am Nachmittag war. Ich finde es vor allem interessant, dass sie direkt an ihrem Geburtstag, auch wenn es ein Samstag war, mit dem Office gefeiert hat.

An diesem Wochenende fand in der Schule bei uns um die Ecke die Cadet's Rallye statt. Die Cadets sind eine kirchliche Jugendorganisation hier und da ich neugierig darauf war, wie die Jugendorganisationen hier funktionieren, hätte ich eigentlich gerne daran teilgenommen, was aber wegen dem Geburtstag am Samstag leider nicht geklappt hat. Sonntagmorgen waren Eli und ich zumindest  beim Abschlussgotessdienst, der unglaublich lebendig und schön war. Die Jugendlichen waren echt motiviert und der Gottesdienst hat bestimmt vier Stunden lang gedauert, aber kam mir kaum so lang vor.

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